Start: 13. Februar 2018
10:00
Ende: 31. Januar 2019
20:00

Veranstaltungsort

Am Kupfergraben 1, 10178 Berlin

Abu Mina, etwa 45 km südwestlich von Alexandria gelegen, zählt zu den bedeutendsten christlichen Wallfahrtsorten der Spätantike. Seinen Namen verdankt er dem Heiligen Menas. Eine Version der teilweise widersprüchlichen Legenden, die sich um seine Person ranken, beschreibt Menas als einen in Phrygien (in der heutigen Türkei) stationierten ägyptischen Soldaten, der während der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian den Märtyrertod erlitt. Sein Leichnam wurde per Schiff nach Ägypten überführt und dort auf ein Kamel geladen, das sich nach einer Rast der Karawane weigerte weiterzuziehen. Dies wurde als Zeichen verstanden, den Märtyrer an Ort und Stelle zu bestatten. Dort, wo man das legendäre Grab vermutete, entstand eine Kultstätte. Sie entwickelte sich nach zu nach zu einer Stadt mit einem religiösem Zentrum, weiteren Kirchen, Herbergen, Wohnungen, Geschäften, Bädern, Werkstätten und Wirtschaftsanlagen.

Bis zur Zerstörung während der persischen Besatzungszeit (619-629 n.Chr.) pilgerten unzählige Gläubige aus dem gesamten Römischen Reich an diesen Ort. Danach wurde er nur notdürftig in Stand gesetzt. Nach der Eroberung des Landes durch die Araber um das Jahr 640 fiel die Pilgerstätte unter die Obhut der koptischen Kirche. Erneute Bautätigkeiten in größerem Stile lassen sich in der Zeit des Patriarchen Michael I. (744-768) feststellen, der den Wiederaufbau der Gruftkirche veranlasste.

Im Sommer 1905, während der letzten Tage einer bis dahin erfolglosen Expedition in der libyschen Ostwüste, der antiken Cyrenaica, entdeckten der christliche Archäologe und Theologe Carl Maria Kaufmann und sein Cousin I. C. Ewald Falls die Ruinenstätte eher zufällig. Ein Beduinenjunge brachte ihnen eine Ampulle mit der Darstellung des Heiligen Menas zwischen zwei Kamelen, deren Spur zu einem Töpferofen mit mehreren solcher Fläschchen führte. Man war sich nun sicher, das Menas-Heiligtum gefunden zu haben.

Dank finanzieller Unterstützung durch seine Heimatstadt Frankfurt am Main und Wilhelm von Bode, den damaligen Direktor des heute nach ihm benannten Museums in Berlin, konnte Kaufmann noch im Herbst desselben Jahres mit den Ausgrabungen beginnen. Nach dem damals geltenden Gesetz der Fundteilung gelangten zahlreiche Objekte aus den bis 1907 andauernden Kampagnen nach Frankfurt, ein geringerer Anteil kam nach Berlin. Weitere kleinere Missionen verschiedener Forscher und Institutionen folgten, bis 1961 das Deutsche Archäologische Institut in Kairo die Grabungsleitung übernahm. Bis 2013 fanden regelmäßig Kampagnen statt, die viele neue Erkenntnisse zur Archäologie, Chronologie und Geschichte der Pilgerstadt erbrachten. Wegen des ansteigenden Grundwasserspiegels steht Abu Mina seit 2001 auf der Roten Liste des gefährdeten Welterbes.

Foto oben: Gruftkirche von Abu Mina, Blick von West nach Ost Foto: Einsamer Schütze, CC BY-SA 3.0

Eintrittspreise & Tickets
regulärer Eintritt
ermäßigter Eintritt

Bode-Museum

Auf der denkmalgeschützten Monbijoubrücke befindet man sich direkt vor dem Bode-Museum, dessen große Kuppelhalle im Inneren beeindruckt. Auf den Hofarchitekten Ernst von Ihne geht das Gebäude von 1904 zurück. Quelle: „