Veranstaltungsort
Unter den Linden 2, 10117 Berlin
Der Sturz der Romanow-Dynastie in der Februarrevolution 1917 führte zum Ende der jahrhundertelangen Autokratie in Russland. Mit der Machtübernahme Lenins und der Bolschewiki in der Oktoberrevolution begannen die Revolutionäre mit dem Aufbau des ersten kommunistischen Staates. In dem anschließenden Bürgerkrieg von 1918 bis 1922 bekämpften sich „Rote“ und „Weiße“, Befürworter und Gegner der Revolution, erbittert und unter Einsatz brutaler Gewalt. Die revolutionäre Periode endete erst am 31. Dezember 1922 mit der Gründung der Sowjetunion und hatte tiefgreifende Umwälzungen für das Land zur Folge. Dabei waren das emanzipatorische und künstlerische Potential der Revolution stets untrennbar mit Terror, Gewalt und Repression verbunden. Diese Ambivalenz gilt auch für die Auswirkungen in Europa: Faszination und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft bildeten ebenso wie Angst und Abwehr die Pole. Zwischen ihnen oszillierten die politischen Reaktionen, aber auch verschiedene Migrationswege.
Foto oben: Feierliche Eröffnung des II. Kongresses der Komintern Isaak I Brodski (1883-1939), Sowjetunion, 1924 © Staatliches Historisches Museum, Moskau